Die Natur im Nationalpark Sumava Böhmerwald in Tschechien
Das Klima
Der Nationalpark Sumava liegt an der Grenze zwischen dem atlantischen und dem kontinentalen Klima. Typisch sind die geringen Temperatur- und Niederschlagsunterschiede zwischen Sommer und Winter mit Jahresmitteltemperaturen von 6,50° C (Tallagen) bis 3,50° C (Hochlagen).
Geomorphologie
Als einer der ältesten Gebirgszüge Europas besteht der Nationalpark Sumava vorwiegend aus Granit, Gneis und Glimmerschiefern gebildet. Charakterischtisch für den Nationalpark sind heute sanfte Geländeformen, ausgedehnte Hochlagenflächen (Plánì - Hochebene) und stellenweise deutlich hinaufragende Waldgipfeln sowie tiefe erodierte Flußtäler (Vydra, Køemelná).
Gewässer
Viele Quellen, Moore, Bäche, Wildgewässer sowie die wichtigsten Flüsse Moldau (=Vltava) und Otava machen den Sumava zu einem der wichtigsten Quellgebiete. Deshalb ist der Sumava seit 1978 auch ein Wasserschutzgebiet. Die Moldau, der längste und meistbesungene tschechische Fluß entspringt im Hochmoor an der Wasserscheide unterhalb von Cerná hora (1315 m) unweit der deutschen Grenze.
Eine bedeutsame Bereicherung des Landschaftsbildes stellen die acht Gletscherseen dar. Fünf befinden sich auf der tschechischen Seite-die Seen Laka, Prasilske und Plesne im NP, Cerné und Certovo im CHKO Sumava.
Flora
Neben Fichtenbuchenwälder (750 m - 1100 m) finden Sie im Nationalpark Sumava Böhmerwald (Nationalpark Sumava, Krummau, Moldaustausee etc.) auch Buchenfichtenwälder (1100 m - 1200 m) und Hochlagenfichtenwälder (ab 1200 m). Der niedrige Artenreichtum ist abhängig von der kristallinischen kalkarmen Gesteinsunterlage (Granit, Gneis). Bereicherung der Flora durch alpine Arten in den Nacheiszeitperioden, z.B. Böhmerwald (CZ) - Enzian, Weißer Germer, Frühlings-Krokus. Vorkommen der boreomontanen und arktoalpinen Arten - sog. glazialen Relikten, z.B. Zwergbirke, Dreispaltige Binse oder Wasserfarn Igelsporiges Brachsenkraut.
Fauna
Der Sumava als charakteristisches Mittelgebirge beheimatet bis heute vor allem typische mitteleuropäische Waldtierarten. Elch (im südlichen Teil des Sumava), sowie Luchs und v.a. Rotwild leben im Nationalpark. Typisch sind für die höher gelegenen Wälder des Sumava besonders Waldhühner, wie Auerhuhn in den Bergwäldern, Birkhuhn in den Moorgebieten oder Haselhuhn mit großflächigerem Vorkommen. Hierher gehören z.B. auch der typische Spechtvogel der Hochlagenfichtenwälder, der Dreizehenspecht, oder die Bergamsel, der Tannenhäher, von den Eulenarten vor allem der Rauhfußkauz, der Sperlingskauz und auch die erfolgreich gestärkte Population des Habichtskauzes. Die urwaldartigen Bergmischwaldreste des Sumava bieten auch dem seltenen Weißrückenspecht Lebensbiotop. Einmalig ist aber vor allem die Tierwelt der Sumava-Moore, wo größere Reptilien, Amphibien, Sing - und Wasservögeln einen optimalen Lebensraum finden sowie zahlreiche vor allem Wirdbellose als Reste der Eiszeit erhalten geblieben sind.